Souvenir
study score
by Helmut Lachenmann
Piano - Sheet Music

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41 instruments (6(picc).0.6(clar[A].clar[Eb].B-clar).0.- 0.0.0.0. - xyl(or xylomarimba) - pno - str: 0.0.11.8.8.)

SKU: BR.BG-1117

Study score. Composed by Helmut Lachenmann. Softbound. Edition Gerig.

World premiere: Stuttgart (Tage fur Neue Musik), November 11, 1994

Music post-1945; New music (post-2000). Study Score. Composed 1959. 74 pages. Duration 15'. Breitkopf and Haertel #BG 1117. Published by Breitkopf and Haertel (BR.BG-1117).

ISBN 9790004121870. 11.5 x 12 inches.

Die Durchfuhrung eines Prinzips von vielfach sich uberlagernden Klangen, die in sich auf verschiedene Weise differenziert wurden (verschiedene Vibrationsgeschwindigkeiten, Veranderung in Dynamik und Farbe, Bewegung und Verteilung im Raum), schafft eine Emotion des Ausdrucks, die auf das Prinzip selbst zuruckwirkt und es schliesslich verandert, so dass viele Uberlagerungen endlich in einen Klang (Partitur S. 27 ff.) zusammenschiessen, der als ganzer gleichsam dasteht, wobei alle musikalischen Bewegungen sich innerhalb dieses Klangs vollziehen. Zugleich verandert sich dieser Klang allmahlich und zerbrockelt bis zu einzelnen, in sich nicht weiter differenzierten Tonen (Partitur S. 33 ff.), die sich dafur zu verschiedenen Gruppen verbinden. Diese wiederum kristallisieren sich zu Klangen. Der Kreis scheint geschlossen (Partitur S. 47), das Prinzip differenzierter Klanguberlagerungen wieder hergestellt; es wird erneut durchgefuhrt, dabei aber diesmal so radikalisiert, dass es sich auflost in eine Bewegung von vielen Einsatzen und sich in deren Statik verliert. (Helmut Lachenmann, 1962) Souvenir ist in Venedig wahrend meiner Lehrzeit bei Luigi Nono entstanden. Der Titel signalisiert den Abschied von dieser Phase meiner kompositorischen Entwicklung. Im Umgang mit den Tonen und Dauern lehnt sich das Stuck an damalige punktuelle Praktiken meines Lehrers an. Die vollig anders gerichtete Zielsetzung und entsprechend abweichende Faktur ist dennoch deutlich. Anstelle der expressiv sprechenden Strukturgebilde Nonos ergibt sich in meinem Stuck ein einziger grosszugig angelegter, quasi vegetativer Prozess, ein Gestaltkomplex, dessen Konturen durch permanente Verschiebung im Klangraum und gleichzeitig durch verschieden dicht organisierten Abtausch der Einzeltone zwischen den Instrumenten beziehungsweise Instrumentalfarben ab- und umgewandelt werden. Was also an Gestalten und expressiven Momenten entsteht, ist und versteht sich als indirektes Produkt permanenter Ubergange. Das Material beobachtet seine eigene Kristallisation zur Sprache. Das Klangbild ist gepragt von einer Streicherbesetzung ohne Violinen, wobei die extremsten Farbungen, Flageoletts und Pizzicati durch Klarinetten beziehungsweise Xylorimba und Klavier aufgegriffen und verselbstandigt werden. (Helmut Lachenmann, 1979)

World premiere: Stuttgart (Tage fur Neue Musik), November 11, 1994.